Fast idyllisch gelegen und doch direkt am Verkehr der Cranger Straße, wäre die Kirche kaum als solche zu erkennen ohne den hohen schlanken Glockenturm mit dem Kreuz darauf. Im November 1960 wurde sie eingeweiht und galt damals als ein Bau von „eigenwilliger Architektur“, der einen „besonderen städtebaulichen Akzent“ setzt. Es war keine Kirche, wie man sie kannte, sondern ein hoher achteckiger Raum mit einem freistehenden Glockenturm. Innen war und sie ganz schlicht eingerichtet. Die Matthäuskirche ist ein Raum zur Andacht - zur Besinnung auf sich selbst.

Eine interessante Verbindung zum Alltag und zur Arbeitswelt ist im Rohbau des Kirchen-Korpus verborgen. Die Zeche Graf Bismarck stiftete 1959 den Grundstein und 100.000 Steine aus dem Schacht 3/5 aus 776 Metern Tiefe, die „eigens zu diesem Zweck zu Tage gebracht und bearbeitet worden“ sind.

1963 wurde die Schuke-Orgel eingebaut und fand ihren damals ungewöhnlichen Platz neben dem Altar. Dieser Standort ermöglicht es, den Musiker*innen bei Ihrem Spiel zuzusehen. Die Orgel wirkt schlicht, verbirgt jedoch in ihrem Inneren 18 fein abgestimmte Register und kann klanglich mit weitaus größeren Instrumenten mithalten.